Training dokumentieren

Nach dem Training sitzt unser Sohn noch am Computer und gibt die Trainingsdaten ein. Besonders nervt ihn die Aufschlüsselung nach Belastungszonen. Geht das nicht einfacher? 

„Nur wer betrachtet, lernt auch zu sehen.“  M. G. Reisenberg, dt. Autor

Schwimmtraining kann so vielfältig sein, dass einige Trainer behaupten, es müsse sich im Jahresverlauf keine Serie wiederholen. Ob das sinnvoll ist, das sei dahingestellt, Fakt ist aber, dass durch unterschiedliche Schwimmarten und deren Kombinationen, „Einzelarbeit“ (Beine/Arme), Einsatz von Hilfsmitteln (Handbrett, Flossen usw.), verschiedene Streckenlängen und Schwimmgeschwindigkeiten das Training vielleicht abwechslungsreich, aber unüberschaubar wird. Es ist dann im Nachhinein schwer, die Ursachen für Erfolg oder Misserfolg aus dem Training heraus zu erklären. Wenn Sie sich mit einer Säge verletzen, werden Sie auch nicht wissen, welcher Zahn zuerst gehackt hat.

Das Trainingstagebuch ehemaliger Schwimmer würde diesem Anspruch nicht mehr genügen. Deshalb ist die Trainingswissenschaft bemüht, das Training nach bestimmten Bereichen zu kategorisieren. International hat sich dabei im Ausdauertraining eine Einordnung nach physiologischen Kriterien (Hauptstoffwechselwirkung) durchgesetzt, und zwar von der aeroben über die aerob-anaerobe- zur anaeroben Stoffwechsellage. Über Jahrzehnte waren das im Schwimmen fünf Trainingsbereiche: Grundlagenausdauer (GA) I und II, Schnelligkeitsausdauer (SA), wettkampfspezifische Ausdauer (WA) und zur Regeneration die Kompensation (KO). Obwohl es in der Trainingspraxis immer wieder Probleme gab, diese Bereiche voneinander abzugrenzen, schlossen sich unsere Spitzentrainer und Trainingswissenschaftler 2004 dem internationalen Trend an und unterteilten diese Bereiche noch einmal in Belastungszonen.

Nun mag der Ausdruck „Belastungszone (BZ)“ nicht gerade glücklich gewählt zu sein[1], aber in einer Kombination mit den Belastungskomponenten Dauer, Umfang, Intensität, Dichte und Güte haben wir uns im DSV ein Gerüst geschaffen, das in den Rahmentrainingsplan aufgenommen und somit zur Grundlage der Trainingsplanung und –auswertung wurde. Wenn Ihr Sohn sein Training danach dokumentieren soll, muss ich annehmen, dass er diese Vorlage hat. Es handelt sich um acht Zonen, die hier in ihrer Verbindung zu den Trainingsbereichen beschrieben werden:

Auf Details kann im Rahmen dier Antwort nicht eingegangen werden. Diese können Sie aber dem Anhang der Nachwuchskonzeption des DSV entnehmen und exakt erläutert von Madsen im zweiten Band der Trilogie „Wege zum Topschwimmer“ (Hofmann, 2014). Für das Nachwuchstraining haben nur die BZ 1-3(4), und 8 Gültigkeit.


[1] Wenn Sie googeln, werden Sie auf verstärkte Zonen bei Strümpfen hingewiesen.

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