Pilzsammler

Hilfe, unser Sohn wird fast vom Fußpilz aufgefressen. Was tun?

Also wenn es so weit ist, dann hilft nur noch der Gang zum Hautarzt. Wichtiger für Schwimmer ist eine solche Situation im Vorhinein zu verhindern. Da kann es nicht schaden, wenn man mehr über den „treuen Kameraden“ vieler Schwimmer weiß.

Wenn Sie Champignons züchten wollen, dann suchen Sie sich einen feuchten und warmen Keller. Ähnlich ideale Bedingungen finden die Fadenpilze (Dermatophyten) in Schwimmhallen, Saunen und eben auch in den Zehenzwischenräumen des Menschen. Fuß- oder Nagelpilz verärgerten 2012 in Deutschland 2012 etwa 1,7 Mio. Menschen. Ihr Sohn ist also nicht allein, aber das ist ein schwacher Trost. Was ist zu tun?

Da Sie die kleinen Kameraden nicht wie einen Schnupfen innerhalb einiger Tage loswerden können, sollten Sie sich beraten lassen. Im Anfangsstadium kann das noch der Apotheker, der Wirkstoff (Antimykotikum) und Dosierung bestimmt. Wichtig ist der Zeitraum, denn der Pilz muss endgültig ausgerottet werden, sonst treten nach einiger Zeit die gleichen Symptome wieder auf. Wenn der Fußpilz auch für den Menschen ungefährlich ist, so ist er dennoch ernst zu nehmen, denn unbehandelt kann die Haut für eine Streptokokken-Infektion anfällig werden. Deshalb ist bei weiterer Ausbreitung und Entzündung der Hautarzt zu konsultieren. 

Um nach erfolgter Heilung eine Rückkehr der Schmarotzer zu vermeiden, abschließend einige Empfehlungen zur Prophylaxe:

  • in Schwimmhallen/Saunen prinzipiell Badelatschen tragen,
  • keine Schuhe mit Sportkameraden tauschen,
  • keine fremden Handtücher/Bademäntel nutzen,
  • Fußpflege mit Creme, da verhornte Haut besonders schnell einreißt,
  • Füße nach dem Training gründlich abtrocknen (bis in Zehenzwischenräume mit Fön),
  • bei Neigung zu Fußpilz wird Einreiben mit kalt gepresstem Sesamöl empfohlen,
  • Socken aus natürlichen, atmungsaktiven Materialien tragen und regelmäßig waschen,
  • zu Hause offenes Schuhwerk tragen,
  • und letztlich ist ein starkes Immunsystem auch ein Schutz gegen Fußpilz (s. E.11).

Besonders wichtig ist bei jüngeren Schwimmern die regelmäßige Kontrolle durch die Eltern. Warten Sie nicht so lange, bis Ihr Sohn seine eh schon eingeschränkte Freizeit im Kampf gegen den Juckreiz verplempert.

Ähnlich unangenehme „Weggefährden“ sind Warzen. Das sind zwar gutartige Hautwucherungen, aber ansteckend (auch indirekt). Sie vermehren sich mit zunehmendem Alter: 5-10% der 4-6Jährigen und 15-20% der 16-18Jährigen.  Behandlungsmöglichkeiten und –erfolge sind sehr unterschiedlich (es gibt immerhin 60 verschiedene Arten), von der Laserbehandlung bis zur spontanen Heilung, aber manchmal ohne jeglichen Einfluss. Prophylaktisch gegen die indirekte Ansteckung hilft ein ähnlich hygienisches Vorgehen wie bei der Verhinderung des Fußpilzes.

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