Der Schlaf ist der Waffenstillstand im Kampf ums Dasein. (Unbekannt)
Ausreichender Nachtschlaf ist als Erholungsvorgang des Gesamtorganismus ein elementarer Bestandteil dessen Regeneration und somit unverzichtbar. Das zählt besonders für den Leistungssportler. Trainingsumfänge sollten nie auf Kosten des Nachtschlafes vorgenommen werden. So nimmt man an, dass in der ersten Nachthälfte durch Ausschüttung von Hormonen, die Zellen unseres Körpers repariert werden und damit der Alterung entgegengewirkt wird. Defizite an Schlaf können das Immunsystem schwächen. Hollmann (2005) sieht im Schlaf den „eigentlichen Funktionator des Leistungsgewinns vom vorangegangenen Training“ und weist ihm in der Trainingslehre in Zukunft einen weitaus größeren Platz zu. Die optimale Schlafdauer verändert sich im Lauf des Lebens und liegt im Hochleistungsalter des Schwimmers bei 7-9 Stunden. Sie variiert von Schwimmer zu Schwimmen und ist zudem abhängig von vorausgegangenen Belastungen. So können Überbelastungen zu neuroendokriner Fehlregulation mit verminderter Leistungsfähigkeit und zu gestörtem Schlaf führen. Maßstab ausreichenden Schlafes sollte körperliche und geistige Frische sein. Für einen Leistungsschwimmer ist neben einem stabilen und auf den Wettkampfablauf ausgerichteten Schlafrhythmus vorteilhaft, wenn er sich nicht zu sehr an „sein Bett und Kissen“ gewöhnt. Durch Wettkampfreisen und Lehrgänge sollte er variabel und damit weniger störanfällig sein.
Unabhängig davon, dass das erforderliche Schlafmaß sehr individuell ist, können folgende Richtwerte empfohlen werden (Quelle: familienhandbuch.de).
1 – 4 Jahre 12 Stunden
5 – 6 Jahre 11,5 Stunden
7 – 9 Jahre 11 Stunden
10 – 11 Jahre 10,5 Stunden
12 – 13 Jahre 10 Stunden
14 – 16 Jahre 9 Stunden
Die Deutschen schlafen im Durchschnitt sieben Stunden mit einer Abweichung von ± 2 Stunden. Dabei kommt es nicht nur auf den Umfang, sondern auch auf die Qualität des Schlafes an. Ein guter Gradmesser dazu ist wie fit man sich am folgenden Tag fühlt. Ob ich auf der richtigen Seite liege, das Fenster weniger weit öffne, die richtige Matratze habe, wann ich ins Nest gehe…das sind Fragen, die mich als Rentner zunehmend bewegen. Als Sportler ging mir das alles am A…. vorbei.
Neuere Untersuchungen weisen darauf hin, dass nicht nur zu wenig Schlaf für Menschen schädlich sein kann, sondern auch zu viel Schlaf. Da mache ich mir bei unseren Leistungssportlern weniger Sorgen. Übrigens haben die meisten Jugendlichen in Deutschland ein Schlafdefizit, was in der Regel am Wochenende ausgeglichen wird. Also auch hier bitte Verständnis, wenn Ihr Kind einmal nicht aus dem Nest kommt.